Ich glaube mein Sohn (17) konsumiert Tabak (Snus und / oder Vape). Als ich ihn vor ein paar Monaten fragte, verneinte er es. Ich glaubte ihm und sagte, dass ich erleichtert sei, weil ich mir um seine Gesundheit Sorgen machte. Jetzt habe ich Zweifel, ob er mich nicht doch angelogen hat. Was soll ich tun? Habe ich etwas in seiner Erziehung falsch gemacht? Warum macht er das?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Ihr bald volljähriger Sohn scheint in Ihnen jemanden zu haben, der ihn liebt und sich um seine Gesundheit und seine Entwicklung kümmert. In dem Sie ihn nach einem möglichen Konsum gefragt und ihm Ihre Erleichterung gezeigt haben, als er verneinte, haben Sie ihm gezeigt, dass es Ihnen wichtig ist, wie es ihm geht und was er mit seinem Leben macht.

Auch dass Sie sich sorgen, in der Erziehung etwas falsch gemacht zu haben, zeigt, wie gut Sie Ihre Arbeit als Elternteil gerne machen wollen. Vermutlich fragen Sie sich deshalb auch, weshalb er Sie angelogen haben könnte.

Was denken Sie, wie Sie reagiert hätten, wenn er Ihnen gestanden hätte, zu konsumieren? Wäre das eine Reaktion, der Sie vielleicht selber aus dem Weg gegangen wären, wenn Sie in seiner Lage gewesen wären? Könnte es vielleicht auch sein, dass Ihr Sohn Sie davor schützen wollte, dass Sie Angst verspüren? Darauf zu vertrauen, dass die eigenen Kinder beim Experimentieren nicht unüberlegte Fehler machen, die sie ihr ganzes Leben bereuen könnten, ist eine verständlicherweise beängstigende Aufgabe des Elternseins.

Unsere Kinder Fehler machen zu lassen, damit sie selber daraus lernen können, ist sehr wichtig für ihre gesunde Entwicklung. Zur Entwicklung zu einer erwachsenen, selbständigen Person, gehört auch das Lernen eines gesunden Umgangs mit den allgegenwärtigen Sucht- und Genussmitteln. Dabei raten wir ab der Pubertät weniger zum Verbieten, das den Reiz des Konsums eher erhöhen kann. Es bewährt sich in der Regel mehr, als gutes Vorbild voran zu gehen, auf die Gefahren hinzuweisen sowie bedingungslose Beziehung und Unterstützung anzubieten.

Wenn Sie Ihrem Sohn, neben Ihrer Sorge, versichern könnten, dass Sie zu ihm halten, unabhängig von seinen künftigen Machenschaften, und er immer auf Ihre Unterstützung zählen kann, wenn er nicht mehr weiter weiss, schützen Sie ihn in wahrscheinlich davon, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Förderlich für eine Abhängigkeitsentwicklung wäre dagegen, wenn er das Gefühl bekommen könnte, dass niemand versteht, was ihn interessiert und beschäftigt. Oder gar das Gefühl bekommt, alleine mit allfälligen überfordernden Aufgaben fertig werden zu müssen.

Hier finden Sie weiterführende Informationen dazu, wie Sie mit Ihrem Sohn über seinen allfälligen Konsum sprechen könnten: https://www.suchtschweiz.ch/fileadmin/user_upload/DocUpload/Rauchen_jugendlichen_sprechen.pdf

Wenn Sie sich ein persönliches Beratungsgespräch wünschen würden, finden Sie hier die Suchtberatungsstellen in Ihrer Nähe: https://www.infodrog.ch/de/hilfe-finden/suchtindex.html Oder falls Sie eine anonyme Onlineberatung bevorzugen würden, können Sie sich hier dazu anmelden: https://www.safezone.ch/de/beratung


Fragen von Angehörigen

Der Mann meiner Schwester trinkt und wird manchmal auch aggressiv und abwertend gegenüber den Kindern. Was kann man als Schwester tun um ihnen zu helfen?

Hallo zusammen, mein Mann trinkt zu viel Alkohol, kommt fast täglich betrunken von Arbeit nach Hause, behauptet aber, er hätte nur EIN Feierabendbier getrunken. Das macht doch jeder, wäre ganz normal. Dann legt er sich erstmal schlafen ca. 3 h bis zum Abend. Vor dem Fernseher wird Sekt/Wein getrunken, in letzter Zeit auch zwei Flaschen. Ich trinke abends ja auch was mit. Eine Flasche würde mir aber reichen. Er macht dann immer noch eine zweite auf, obwohl ich sage, es reicht. Ich habe zufällig mitbekommen, als er sich nachts zusätzlich noch eine Dose Bier aufgemacht hat. Ich habe leere Bier/Wein und Wisky Flaschen unter seinem Bett/Schrank gefunden. Wir schlafen getrennt, weil er schnarcht und unruhig schläft. Heute morgen habe ich ihn betrunken vorgefunden, nicht das erste Mal. Eine ganze Flasche Sekt, die für den Abend vorgesehen war, ist leergetrunken. Wir haben schon oft darüber gesprochen, daß das so nicht weitergehen kann. Sexentzug als Druckmittel ist Unsinn. Das läuft schon lange nicht mehr richtig. Noch nicht mal mit Viagra. Wie auch, wenn er fast ständig betrunken ist? Ich habe ihn gebeten, sich Hilfe zu suchen. Er bagatellisiert alles, lügt und will keine Hilfe, sagt er braucht keine, er will lieber trinken. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Bitte um Hilfe!

Tochter meines Partners ist hochgradig Cannabis-Süchtig. Wir sind mit dem Latein am Ende und es sieht so aus als wäre der Gang in eine Entzugsklinik der einzige Ausweg…

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