Weil mein Alkoholkonsum überbordet ist, will und muss ich einen Entzug machen. Für mich kommt aber nicht in Frage, in eine Klinik zu gehen. Ich habe von ambulantem Entzug gehört. Gibt es Bedingungen, wie lange dauert es und wie läuft das überhaupt ab?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Viele Betroffene wünschen wie Sie, ihren Alkoholkonsum im gewohnten Umfeld kontrolliert zu beenden. Tatsächlich ist nicht bei jedem Alkoholproblem ein stationärer Aufenthalt für den Entzug nötig. Der ambulante Entzug, kurz AAE genannt, ist eine gute Alternative zu einer stationären Entzugsbehandlung.

Welche Grundbedingungen müssen für die Durchführung einer AAE erfüllt sein? Vorgängig muss durch eine ärztliche Fachperson - dies kann die Hausärztin, der Hausarzt oder eine andere medizinische Fachperson sein - abgeklärt werden, ob die gesundheitliche Verfassung einen ambulanten Entzug erlaubt. Entzugsbereite sollen zudem Fähigkeit und Motivation zur aktiven Mitarbeit und zur Einhaltung des Behandlungsplanes mitbringen. Sie müssen bereit sein, mindestens während der Entzugswoche gar keinen Alkohol zu konsumieren. Die Absicht, in der Folge vorläufig abstinent zu bleiben, ist äusserst wünschenswert. Stabile Lebensverhältnisse und ein unterstützendes soziales Umfeld sind weitere Bedingungen.

Ärztinnen und Ärzte verfügen oftmals nicht über genügend zeitliche Ressourcen für eine umfassende Begleitung. Für die Durchführung der ambulanten Entzugsbehandlung ist deshalb die Zusammenarbeit von Hausärztin/Hausarzt und einer Suchtfachstelle von Vorteil. So wird den Betroffenen sowohl medizinisch wie psychosozial eine gute Betreuung gewährt. Mittlerweile bieten viele Suchtberatungsstellen die Möglichkeit einer ambulanten Alkoholentgiftung in diesem Rahmen an. Personen, die an einer AAE interessiert sind, wenden sich mit ihrem Anliegen am einfachsten an die nächste Suchtfachstelle https://www.safezone.ch/suchtindex.html und erkundigen sich nach bestehenden Angeboten.

Wie sieht der Ablauf aus? Im Detail kann dieser von einer Suchtfachstelle zur anderen variieren. Nicht alle Stellen haben die genau gleichen Konzepte und teils eine unterschiedliche Infrastruktur. Ich schildere hier beispielhaft einen möglichen Verlauf.

In der Regel dauert eine AAE etwa eine Woche. Während der Entzugsphase werden tägliche Termine mit der Beratungsperson der Suchtfachstelle vereinbart. Nach einem kurzen Beratungsgespräch werden Blutdruck und Puls gemessen und eine Atemluftkontrolle gemacht. Die Ausprägung der Entzugssymptome wird erfasst, damit die begleitende medizinische Fachperson gegebenenfalls Medikamente zur Abmilderung der Symptome abgeben kann. Bei der Ärztin, dem Arzt findet täglich oder jeden zweiten Tag ein Gespräch statt.

Nach Abschluss der Entzugswoche wird in einem Auswertungsgespräch gemeinsam besprochen, ob und welche weiteren Angebote für die Stabilisierung der erreichten Alkoholfreiheit sinnvoll und empfehlenswert sind.


Fragen von Betroffenen

Ich bin seit 6 jahren Kokain abhängig. Jetz möchte ich diese schlechte Geschichte hinter mir lassen. Kann man einen Stationären Entzug machen? Wenn dem so ist, wo?

Wie kann ich mein Alkoholproblem lösen?

Wenn ich ausgehe bin ich öfter mit dem Velo unterwegs. Ich trinke dann auch meistens fünf bis sechs Bier, manchmal auch mehr. Nun habe ich mich gefragt was passiert, wenn ich mal in eine Kontrolle komme. Gibt’s dann eine Busse?

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