Amphetamin und Speed – Informationen zur Substanz, Wirkungen und Nebenwirkungen

Amphetamin ist eine synthetisch hergestellte Substanz, welche vor allem als aufputschende Droge bekannt ist. Amphetamin bezeichnet darüber hinaus eine Gruppe von Stimulanzien, zur der auch Methamphetamin (Crystal) und das Medikament Ritalin zählen.

Auf dem Schwarzmarkt wird Amphetamin zumeist unter der Bezeichnung «Speed» als Pulver oder in kristalliner Form und seltener als Pillen angeboten. Speed enthält in der Regel eine Mischung aus Amphetamin und Koffein – unabhängig davon, ob es als «Speed» oder als «Amphetamin» gekauft wurde. Der Wirkstoffgehalt von Speed ist grossen Schwankungen unterlegen. Konsumierenden von Amphetamin wird empfohlen, Warnhinweise zu beachten.

Welche Wirkungen und Nebenwirkungen hat der Konsum von Amphetamin?

Amphetamin stimuliert das zentrale Nervensystem und führt zu einer Freisetzung der körpereigenen «Leistungsdrogen» Noradrenalin, Adrenalin und Dopamin. Der Organismus wird in eine Art Stresszustand versetzt, der sonst nur in Gefahrensituationen eintritt. Puls und Blutdruck steigen an, die Körpertemperatur erhöht sich, Schlafbedürfnis und Hunger sowie das Schmerzempfinden werden reduziert.

Die Wirkungen und Nebenwirkungen im Einzelfall hängen von vielen Faktoren wie Dosis, Reinheit, persönliche Verfassung und Konsumumfeld ab. Gefühle erhöhter Leistungsfähigkeit und Euphorie können sich einstellen, aber auch starke Unruhe, paranoide Gedanken und depressive Verstimmung. Herzrasen sowie Krämpfe können zu körperlichem Unbehagen führen. Bei hohen Dosen sind Wahnvorstellungen und Halluzinationen möglich. Akute körperliche Gefahren sind Kreislaufversagen, Schlaganfälle, Organversagen und Zustände tiefer Bewusstlosigkeit. Eine unterschätzte Gefahr ist das Ansteigen der Körpertemperatur bis auf 41ºC mit lebensbedrohlicher Überhitzung und Austrocknung des Körpers als Folge. Nach Abklingen der Wirkung treten häufig ein extremes Schlafbedürfnis, depressive Stimmungen und Gereiztheit auf.

Methamphetamin, welches auf dem Schwarzmarkt auch unter der Bezeichnung «Crystal» verkauft wird, wirkt ähnlich wie Speed, jedoch stärker und länger. Dies erhöht die körperliche Belastung und vermindert das Schlafbedürfnis teils über Tage hinweg. KonsumentInnen berichten, dass sie unter dem Einfluss von Amphetamin oder Methamphetamin (Crystal), insbesondere in Kombination mit Alkohol, leichter aggressiv werden als sonst. Diese Kombination erhöht zudem das Risiko einer Alkoholvergiftung.

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Langzeitfolgen des Amphetaminkonsums

Häufiger Konsum von Amphetamin führt dazu, dass die Dosis für die gleiche Wirkung gesteigert werden muss (Toleranzbildung). Eine Abhängigkeit mit psychischen Symptomen kann sich rasch einstellen, da Amphetaminkonsum das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert und Dopamin freisetzt. Langanhaltender Speedkonsum zehrt den Körper aus und kann zu Organ- und Herzschäden führen. Sichtbare Veränderungen wie Entzündungen der Haut («Speedpickel») und Zahnprobleme sind möglich, ebenso Schädigung der Nase und Magenbeschwerden. Psychische Probleme wie Depression, Paranoia bis hin zur Psychose können sich entwickeln. Nicht zu unterschätzen sind die psychischen und körperlichen Auswirkungen des gestörten Schlafs. Beim regelmässigen Konsum von Methamphetamin (Crystal) sind diese Auswirkungen aufgrund der stärkeren Wirkung noch gravierender. Auch das Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln, ist bei Methamphetamin (Crystal) höher als bei Amphetamin.

Wirkungen von Amphetamin auf das ungeborene Kind

Der Konsum von Amphetamin oder Methamphetamin kann Mangelerscheinungen bei der Mutter bewirken und somit auch zu einer unzureichenden Versorgung des Kindes mit Nährstoffen führen. Amphetamin gelangt über den Blutkreislauf zum Fötus, was zu schweren Entwicklungs- und Verhaltensstörungen führen kann. Amphetaminkonsum kann auch ein vorzeitiges Einsetzen der Geburtswehen verursachen.

Weiterführende Informationen zu Amphetaminen

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Ihre Fragen und unsere Antworten zum Thema Amphetamine und Sucht

Hey ich habe vor paar Wochen Spice und Crystal konsumiert und bin total abgekackt. Hatte Atemnot (flache Atmung), Lähmungsgefühle, war nicht mehr bei Sinn usw...meine Freunde meinten ich hatte riesen Teller und nen weit aufstehenden Mund gehabt ,war also auch nicht mehr zu sprechen . Es spielte sich ab wie in nem Film, alles hat sich gedreht, nix war mehr real, konnte Formen und Farben sehn und sowas . Hab dann heftige paranoide Zustände erlebt mit Beklemmungsgefühlen und starker Todesangst ,der ich ca 2 Stunden lang ausgesetzt war .Aufjedenfall haben paar von denen dann den Krankenwagen bestellt (in dem ich mehrmals gebrochen hab) und wurde dann eingeliefert. Das Problem ist dass ich seitdem ständig Alpträume hab, indem sich genauso ein Badtrip immer wieder sehr realistisch abspielt (worin ich auch Todesängste bekomme),ich hab starke Ängste vorm Konsum und Abneigungen vor den anderen Konsumenten, bekomme Schiss wenn ich nur an den Tag denke und muss ständig drüber nachdenken. War deswegen beim Psychologen der meinte dass ich eine ,,posttraumatische Belastungstörung" habe ....Geht es hier jemandem noch so ? Bzw. wie geht ihr mit so nem Badtrip um?

Mein Freund hat manchmal Phasen in denen er sehr viel Alkohol und Drogen konsumiert. Nun veliert er langsam aber sicher die Kontrolle. Wie soll ich mit ihm umgehen?

Drogen und Freundschaft - mein Kollege ist schwer zugänglich. Was könnte ich bloss tun, um ihm zu helfen, aus dieser Schlaufe heraus zu kommen?