Ich habe vor vier Tagen viel getrunken und MDMA konsumiert, insgesamt 300 mg. Nach 30 min wurden meine Augen gross, der Kiefer hat hin und her geschoben und ich hatte üble Halluzinationen. Seitdem bin ich deprimiert. Ich bin habe Kopfschmerzen und kann mich nicht konzentrieren. Was ist mit mir los?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

MDMA, das auch als Ecstasy bezeichnet wird, gilt als Designerdroge und wird in Pillenform, als Pulver oder in Kapseln angeboten. Die Wirkung von MDMA ist bei jeder Person anders. Einen Einfluss spielt auch die Situation, in der konsumiert wird. Die gleiche Pille kann bei einer Person eine positive Wirkung haben, bei einer anderen einen Horrortrip auslösen.

Sowohl der MDMA-Gehalt in Tabletten als auch der Reinheitsgehalt von Pulvern können stark variieren. Es tauchen immer wieder Pillen auf, die andere Wirkstoffe als MDMA enthalten. Man weiss also nie so genau, was man eigentlich zu sich nimmt. Deshalb wird empfohlen, sich gut zu informieren und Drug Checking Angebote zu nutzen, siehe z. B. https://www.raveitsafe.ch oder https://www.saferparty.ch. Unter https://www.safezone.ch/substanzwarnungen.html können Sie nachschauen, ob Sie die Pille finden, die Sie eingenommen haben.

Warum man sich nach dem Konsum von MDMA schlecht fühlt, hängt u. a. mit dem Serotonin zusammen. Serotonin ist ein Hormon, das zwischen den Nervenzellen im Gehirn ausgetauscht wird und Auswirkungen auf die Stimmung hat. Daher wird es auch als Glückshormon bezeichnet. Wenn die Nervenzellen Serotonin ausschütten, dann fühlt man sich aktiv und glücklich. Normalerweise geschieht das, wenn man etwas tut, was einem Spass macht. Auch wenn man MDMA konsumiert, wird Serotonin ausgeschüttet, jedoch so viel, dass dadurch die Serotoninspeicher im Gehirn geleert werden. Daher fühlen sich Konsumenten zunächst toll, beim Abklingen der Wirkung oder an den Tagen danach können jedoch depressive Verstimmungen auftreten. Es kann bis zu vier Wochen dauern, bis der Körper wieder so viel Serotonin produziert hat, dass man sich ausgeglichen fühlt. Daher ist es wichtig, nicht zu häufig und nicht zu viel aufs Mal zu konsumieren, da dies dauerhaft negative Auswirkungen auf den Serotoninspiegel und damit auch die Stimmung haben kann.

Wichtig zu beachten ist die Menge. Mehr als 1.5 mg MDMA pro Kilogramm Körpergewicht erhöhen die negativen körperlichen und neurotoxischen Nebenwirkungen. Bei eine Körpergewicht von 80 kg wäre der Konsum von 120 mg MDMA die Obergrenze (80kg x 1.5mg = 120mg). Sie haben anscheinend wesentlich mehr konsumiert - je nachdem, wie viel Sie wiegen, allenfalls sogar das doppelte von dem, was schon zu viel wäre. Bei einer Überdosierung können Halluzinationen auftreten. Es besteht auch die Gefahr einer lebensbedrohlichen Überhitzung, da die Körpertemperatur ansteigt und der Körper dehydriert.

Ausserdem haben Sie zum MDMA viel Alkohol getrunken, wodurch Sie Ihre Leber und die Nieren extrem belastet haben, denn Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit. Sie haben dadurch riskiert, dass der Körper austrocknet, insbesondere, wenn Sie beim Tanzen schwitzen und nichts anderes trinken. Das, was Sie an dem Abend und den anschliessenden Tagen erlebt haben und erleben, sind mögliche negative Nebenwirkungen von MDMA und ausserdem noch die einer MDMA-Überdosis, d. h. Kieferkrämpfe, Halluzinationen, keinen Hunger, Kopfschmerzen, depressive Verstimmung und Wahrnehmungsveränderungen.

Ich würde Ihnen empfehlen, in den nächsten drei bis vier Wochen bewusst gesund zu leben d. h. keinen Alkohol zu trinken, wenn möglich, nicht zu rauchen, gut zu essen, viel zu schlafen und sich nicht zu überfordern. Vielleicht macht es noch Sinn, die Eltern zu informieren, damit diese Sie bei der Erholung unterstützen können. Falls die Symptome nicht abklingen, würde ich Ihnen empfehlen, sich bei Ihrem Hausarzt zu melden.


Fragen von Betroffenen

Wegen psychischen Problemen bin ich in Therapie bei einer Psychologin. Ich habe ihr bisher nicht erzählt, dass ich recht viel kiffe, obwohl es vielleicht wichtig wäre. Es macht mir aber Angst, das könnte an die Öffentlichkeit dringen. Als Lehrerin kann ich mir das nicht leisten. Was soll ich tun?

Ich kiffe schon seit einigen Jahren. Nun habe ich endlich entschieden ganz damit aufzuhören, weil ich es nicht schaffe zu reduzieren. Meine Fragen sind: 1. Wie lange geht es ungefähr bis meine höllischen Kopfschmerzen und Übelkeit weggehen? 2. Wie lange geht es bis meine schlimmen Alpträume/wirren Träume weggehen? ps. diese sind besonders schwer zu ertragen ich wache mehrmals in der Nacht mit hohem Puls auf weil ich etwas geträumt habe. 3. Wie lange geht es bis ich es möglicherweise schaffen würde einen normalen Konsum zu schaffen? Oder ist ein weiterer Konsum nicht empfehlenswert, wenn schon einmal eine Sucht bestanden hat? 4. Was kann ich machen, wenn ich nicht kiffe. (ich bin hobbylos und ohne das kiffen fühlt es sich so unerfüllt an also mir fehlen Beschäftigungen oder Ideen zu Beschäftigungen)-> Beschäftigungen, welche ich vor dem kiffen hatte, kann ich mir nicht mehr vorstellen.

Mein Freund trinkt, nimmt drogen und spielt. Und ich steh im zur Seite, aber ich bräuchte einfach mal ein paar Ratschläge wie ich weiter fahren soll.

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